Das Ruhrgebiet verdankt sich zu aller erst den Steinkohlevorkommen. In seiner sozialen Gestalt ist es jedoch das Produkt einer gigantischen Arbeitsmigration aus fast allen Regionen Europas und auch darüber hinaus.
Um 1815 lebten im Gebiet des heutigen Ruhrgebiets etwa 220.000 Menschen (Quelle: Regionalkunde Ruhrgebiet). Heute sind es etwas über 5 Millionen Menschen.
Bei dem Stichwort Arbeitsmigration denken viele zunächst an die polnischen und masurischen und im Blick auf die Nachkriegszeit an italienische, spanische, jugoslawische und türkische Zuwanderer und Zuwanderinnen.
Das es auch eine Arbeitsmigration von jüdischen Menschen – vor allem aus Osteuropa – ins Ruhrgebiet gab, dass es jüdische Bergarbeiter gab, das ist weitgehend unbekannt. Wissenschaftlich hat sich der Historiker Ludger J. Heid mit diesem Thema befasst. 2011 erschien im Essener Klartext Verlag sein umfangreicher Band (716 Seiten) „Ostjuden. Bürger, Kleinbürger, Proletarier. Geschichte einer jüdischen Minderheit im Ruhrgebiet“.
In dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast geht es um diesen Teil der hiesigen Migriationsgeschichte. Mein Gesprächspartner ist allerdings nicht Ludger Heid, sondern Thomas Ridder. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören.
Jürgen Klute
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Titelbild / Foto: jüdische ArbeitsmigrantInnen im Ruhrgebiet. Foto/CopyRight: Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten